Woche 2, Polen

Montag, 17.9.2018:

Nun ist es an der Zeit weiter zu ziehen, wir wollen das Meer sehen. Dazu fahren wir nach Norden, an Danzig vorbei. Nur ein Teil der Strecke ist Schnellstraße, so dass wir viel durch die Stadt müssen. So brauchen wir für gute 100km über 4 Stunden. Zu Schluß ist auch noch die Straße gesperrt und eine Umleitung für uns nicht ersichtlich. Wir nehmen natürlich die Falsche und fahren einen riesen Umweg. Am Ziel stellt sich aber heraus, das sich der Auswand gelohnt hat. Wir stehen im Wald direkt hinter dem "Deich" (ein Holländer würde das nicht mal Drempel nennen). Nachts ist es finster wie im Bärenar... und man hört nur das Meer.

Dienstag, 18.9.2018:

Hier ist es so schön und ruhig, wir bleiben noch eine Nacht hier, gehen am Strand spazieren und geniessen das Leben. Ari kann zum ersten Mal am Strand im Sand buddeln.

Mittwoch, 19.9.2018:

Heute mussten wir dann weiter, Ziel war ein Campingplatz in Stolpmünde. Nach intensiver Suche und einer Fahrt um den besagten Platz herum kommen wir zum Schluß: Den Platz gibt es nicht mehr. Also eine Alternative suchen und weiterfahren. So kommen wir nach Rügenwalde und haben da einen schönen Platz in Strandnähe zwischen einem Parkplatz und den Dünen. Denken wir. Nach ca. zwei Stunden hält ein Bulli neben uns. Dunkelgrün und es steht "Policja" drauf. Hier können wir nicht stehen bleiben, aber auf dem Parkplatz ist es OK für die Nacht. Also wieder raus aus dem Busch. Da stehen wir auch nicht alleine, eine tschechische Familie ist auch hier.

Donnerstag, 20.9.2018:

Ansonsten bieben wir ungestört und hatten eine ruhige Nacht. So fahren wir weiter die Küste entlang und kommen durch einen Ferienort nach dem Anderen. Und teilweise ist noch richtig viel los. In der Hauptsaison wollen wir das nicht erleben. Wir fahren weiter bis Kolberg, wo es den Campingplatz wirklich noch gibt. Die Lage ist so semischön und die Ruhe ist auch verbesserungswürdig, aber wir haben Wasser, Strom, Abwasser und Duschen. Und eine Waschmaschine, die auch dringend nötig ist. Nur das Restaurant ist geschlossen, obwohl der Platz proppevoll ist. Zum Glück macht das Restaurant um die Ecke diesen Fehler nicht. Es hat gleich mehrere Pluspunkte. 1: Die Karte ist auch auf deutsch. 2: Die Bedienung sprich auch deutsch. 3: Es gibt Schnitzel. Und am wichtigsten ist 4: Das Schnitzel kam auf einem Pizzateller. Mona hatte Rippchen, die ebenfalls sehr groß und sehr lecker waren. Mit Getränken kommen wir zusammen auf 61PLN, was ganze 14,21€ sind.

Freitag, 21.9.2018:

Diese Nacht war nicht wirklich ruhig, die Bahnlinie ist einfach zu nah und laut. Und auch die Straße direkt am Platz ist für einen ruhigen Schlaf nicht grade hilfreich. So fahren wir gegen Mittag weiter nach Swinemünde. An der kostenlosen Fähre haben wir Glück und kommen ohne Wartezeit mit. Auf der anderen Fluß- und Kanalseite sieht das anders aus. Wir schlagen uns links in den Wald und nach ca. 3km kommt eine kleine Lichtung direkt am Kanal. Hier sind wir wirklich am Arsch der Welt. Kaum ist der Motor aus, kommt ein Mopedfahrer über den Deich und verschwindet genauso schnell, wie er gekommen ist. Den Tag über war es sehr warm und unangenehm, aber am Abend kommt der Herbst. Es wir windig und fängt an zu regnen. Der Wind ist so stark, dass wir nochmal umparken, weiter weg von den Bäumen. Die Temperatur fällt auch schlagartig von 28 auf 13 Grad. Mona befürchtet schon, das da im Wald ein Bäumchen umfällt und wir morgen nicht mehr raus kommen und über den Deich fahren müssen. Jetzt schlafen wir aber erstmal.

Samstag, 22.9.2018:

Die Nacht ist kühl und nicht mehr ganz so windig. Wir wollen in Swinemünde noch Mittagessen und fahren deshalb erst gegen 12 Uhr los. Nach noch nicht mal 200m mussten wir feststellen, dass die keine Hellseherin Mona recht hatte. Da liegt ein Baum quer auf dem Weg. Zum Glück ist uns nur der obere Teil im Weg, den haben wir mit dem Beil schnell abgehackt und können weiter fahren. Wir suchen uns einen Parkplatz im Ort direkt am Hafen und ziehen in die Stadt. Es ist einiges los, aber die meisten Läden verkaufen nur die billigen Zigaretten. So suchen wir uns ein kleines Lokal am Hafen und speisen erstmal ausgiebig. Die Portionsgröße reicht für eine ganze Familie, so dass wir uns noch was einpacken lassen. Jetzt machen wir erstmal eine Verdauungspause um später nochmal in die Stadt zu gehen und die letzten Zloty auszugeben. Dann fahren wir über die Grenze bis nach Peenemünde. Dort verbringen wir die Nacht auf dem Wohnmobilstellplatz.

Sonntag, 23.9.2018:

Auch diese Nacht wahr kühl und windig, aber wir bekommen Brötchen zum Frühstück. Anschließend gehen wir ins Museum über die Heeresversuchsanstalt, die hier im 2. Weltkrieg war und wo die ersten Raketen entwickelt wurden. Schon erschreckend, wozu der Mensch alles fähig ist. Nach diesem beeindruckend bedrückenden Erlebnis fahren wir nach Zingst, wo wir bis Freitag auf einem Wellness Campingplatz bleiben wollen, um mal Urlaub vom Urlaub zu machen.